Wie auf der Blog Startseite schon angemerkt, habe ich mich mit 8 Jahren nicht getraut eine Brezel alleine am Stand zu kaufen. Ich wollte, dass meine Mutter sie mir kauft. Ihre Reaktion war: „dann hungerst du eben…“. Sie bestand darauf, dass ich sie kaufe oder ich bekomme eben keine zu essen. (Danke Mama an Dich, neben dieser Konsequenz für deine meist tollen Erziehungsmethoden, die mich auch zu der Frau gemacht haben, die ich heute bin – und Papa.)
Hier möchte ich mein Wachstum mit Dir teilen, offen und ehrlich – um zu zeigen, dass ich beides bin – Löwe und Kätzchen. Damit möchte ich Dich gerne einladen, Dich auch zu trauen beides zu leben und Dir zu erlauben im Leben beides zu sein. Wie einige der weiteren Stationen von mir und meiner ms.confidence aussehen, habe ich nachfolgend kurz zusammen gefasst.
Ich war 16 und habe meinen ersten Aushilfsjob in einem Schuladen angefangen – stand am ersten Arbeitstag in der Ecke, in der Hoffnung, dass mich die Kunden nicht sehen. Ich war 17 und habe freiwillig die 12. Klasse wiederholt weil ich wusste, dass ich es besser kann. Ich war 18 und bin durch die theoretische Führerscheinprüfung gerasselt. Halb so schlimm, sage ich jetzt. Für mich war es ein Weltuntergang und ich habe mich dumm gefühlt. Die Welt dreht sich weiter und ich habe meinen Führerschein. Ich war 19 als ich alleine nach Australien gegangen bin und habe mein Leben in Deutschland dadurch so sehr schätzen gelernt. Ich war 20 und kam wieder nach Deutschland zurück und fühlte mich nutzlos, weil ich keine Aufgabe hatte. Ich war 21 und meine Eltern haben sich getrennt. Schmerzhaft für mich, meine Eltern sind jetzt beide super glücklich und sie haben ein Recht darauf. Ich war 21, als ich für einen Job 600 km von meiner Heimat weg gezogen bin und nach kurzer Zeit entschieden habe, dass es nicht die richtige Entscheidung war – ohne sich dem Zwang des „etwas anfangen und auch fertig machen“ hinzugeben. Ich war 23, als sich einer der wichtigsten Menschen meines Lebens für 2 Jahre von mir abwendete – mein Zwillingsbruder. Ich war 23, als die Scheibe meines Autos auf dem Parkplatz meines damaligen Arbeitgebers eingeschlagen wurde – mit Absicht zur Einschüchterung, nachdem ich Personal gekündigt hatte. Ich war 24, als ich eine Woche vor dem Ende meines Arbeitsvertrages erfahren habe, dass ich in der kommenden Woche arbeitslos sein werde, weil wir uns nicht einig geworden sind. Ich war 25 und habe während eines Aufenthalts im Libanon festgestellt, dass ich noch viel zu wenig von dieser Welt gesehen habe und es so viele Kulturen und Menschen kennen zu lernen gibt.
Ich war 26 als ich mir selbst danke sagte, statt von außen auf die Anerkennung zu hoffen und zu warten. Ich war auch 26, als ich mich selbstständig machte und einfach gemacht habe – obwohl ich Zweifel hatte. Ich war auch 26 als ich einen Schritt ins Ungewisse ging, die Firma, die sich nach 6 Jahren wie meine eigene angefühlt hat, verlassen habe und ohne dass ich wusste, was kommt. Ich bin jetzt 27 und schreibe diese Zeilen mit voller Vorfreude und Respekt vor dem, was noch kommen wird.
Genauer auf Situationen und Erlebnisse möchte ich zu unterschiedlichen passenden Beiträgen eingehen.
Warum schreibe ich diese Zeilen?
Ich möchte drüber schreiben und vor allem deutlich machen, dass es einen Weg zu mehr Selbstbewusstsein gibt. Sich selbst treu zu sein, unabhängig von den Menschen und Meinungen, die einem ein Leben lang alltäglich begegnen. Egal an welchem Punkt Du gerade stehst.
Jetzt wird es Stimmen geben, die sagen „Oh je, sie hat keine anderen Probleme als hierfür einen Blog online zu schreiben – wie viele wollen das noch machen.“
Ich sage, Themen sowie Herausforderungen der Gesellschaft sind auch meine. Ich habe mich schon oft gefragt, wo fängt unsere persönliche Verantwortung auch für die Welt, die Gesellschaft und für andere Menschen an und wo hört sie auf? Ich möchte meine Zeit diesen Themen widmen, weil ich die Möglichkeit dazu habe bzw. mir erarbeitet habe. Nur weil es mir gut geht und ich zum Beispiel keine existenziellen Probleme habe – ohne das wertend zu meinen – heißt es nicht, dass ich keinen Grund habe meine Stimme zu erheben. Ich möchte gerne deutlich machen, dass Erfahrungen im Job und Situationen wie Probleme auf zwischenmenschlicher Ebene mich als privilegierte Frau genauso betreffen wie andere im Alltag und hiervon ist, nehme ich an, kaum eine ausgenommen. Ich möchte mich für Menschen stark machen. Je mehr wir sind, desto stärker und lauter sind wir und kommen einer besseren Gesellschaft immer näher. Ich lade andere Frauen ein, ihre Stimmen mitzuteilen, so wie ich Dich einlade Deine Stimme mitzuteilen. Für die mutigen Stimmen, die ich bereits hier teilen darf, bin ich sehr dankbar. Sie zeigen mir, dass das der richtige und ein wichtiger Weg ist und diese Frauen bringen mir unheimlich viel Vertrauen entgegen. DANKE dafür.
Du bist Löwe und Kätzchen. Wir sind alle mal Löwe und mal Kätzchen. Vergiss das nicht, wenn Du Dich das nächste Mal klein fühlst. Sich verletzlich zu zeigen ist so mutig und stark. Warum teile ich vermeidliche Niederlagen hier – weil ich mich öffne. Zeigen wir uns wirklich, dann trauen sich auch Menschen sich gegenüber uns zu öffnen.
Braucht es diesen Blog? Nachfolgend habe ich ein Rätsel für Dich und bitte Dich dieses einfach mal anzuschauen und versuchen es zu lösen.
International Women´s Day - Can You Solve the Riddle?
Ich denke so wie dieses Rätsel ausgegangen ist, kann es nicht genug Plattformen, Seiten und generell Bühnen für Frauen geben, damit sich unser Unterbewusstsein langsam aber sicher ändern kann. Ich habe oft entgegen gebracht bekommen „Na ja, solche Seiten gibt es doch schon“. Das ist doch wundervoll! Die eine Seite schließt die andere sicher nicht aus. Ganz im Gegenteil… so finden unterschiedliche Standpunkte und auch Gemeinsamkeiten Raum in den Köpfen der Menschen. Let’s see…